Unabhängigkeit und Regulierung von Abschlussprüfern - neuere Entwicklungen in den USA, Europa und in Deutschland
Sind die in der Folge des Enron-Skandals verschärften Regelungen zur Unabhängigkeit des Abschlussprüfers aus ökonomischer Sicht sinnvoll? Zwei Themenkomplexe werden untersucht: die Trennung von Prüfung und Beratung und die Rotationspflicht des Prüfers. Die Trennung von Prüfung und Beratung erhöht aus theoretischer Sicht regelmäßig nicht die Unabhängigkeit des Prüfers, da nach dem Quasirentenmodell von DeAngelo (1981) die Prüferrotation zwar die absoluten Einnahmen mit einem einzelnen Mandanten reduziert, jedoch nicht das relative Gewicht dieser Einnahmen. Die Prüfungsqualität dürfte reduziert werden. Die Prüfungskosten steigen, da mögliche Synergieeffekte verloren gehen. Die empirischen Befunde zum Einfluss der Beratungstätigkeit auf die Prüfungsqualität und auf den Umfang bilanzpolitischer Maßnahmen des Mandanten sind widersprüchlich. Die Ergebnisse zur Rotationspflicht sind eindeutiger. Die Unabhängigkeit dürfte nicht gestärkt werden, da das relative Gewicht der Einnahmen im Mittel unverändert bleibt. Eher ist mit einer erhöhten Fehlerhäufigkeit zu rechnen, da sich häufiger neue Prüfer einarbeiten müssen. Die deutlich überwiegende Anzahl der empirischen Studien zeigt, dass Prüfungsfehler und bilanzpolitische Maßnahmen im geringeren Umfang auftreten, je länger die Mandatsdauer ist.
Authors: | Bigus, Jochen ; Zimmermann, Ruth-Caroline |
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Institutions: | Berkeley Electronic Press |
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