Die Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen als Rahmen für das Marketing

Es ist schon "Halbzeit" auf dem Weg zur Erreichung der 17 globalen Ziele für eine nachhaltige Entwicklung zum Schutz unseres Planeten und zur Förderung nachhaltigen Friedens und Wohlstands, die von den Vereinten Nationen im September 2015 in der Agenda 2030 einstimmig beschlossen wurden. Zu diesen Sustainable Development Goals (SDGs) gehören u.a.: Keine Armut, kein Hunger, Geschlechtergerechtigkeit, nachhaltige/r Konsum und Produktion und Maßnahmen zum Klimaschutz. Die SDGs richten sich an alle, Regierungen wie Unternehmen, NGOs und Privatpersonen, insbesondere in Industrienationen. Seitdem arbeiten viele Länder daran, diese gemeinsame Vision in nationale Pläne zu überführen. Deutschland formulierte 2017 eine Nachhaltigkeitsstrategie zur Konkretisierung der SDGs. Die Umsetzung dieser Strategie verläuft aber bislang nur verhalten. Dies kann man etwa am Beispiel des Klimaschutzes, beim immer noch vorhandenen Gender Pay Gap, der geringen Zahl Cradle-to-Cradle produzierter Produkte oder dem schleppenden Ausbau von E-Mobilität oder erneuerbarer Energien sehen. Auch die aktuellen Probleme, mit denen sich die Weltbevölkerung konfrontiert sieht, bspw. der Ukrainekrieg, die gestiegene Inflation oder das Zerfallen globaler Lieferketten, erschweren das Erreichen der wichtigen Friedens- und Wohlstandsziele. Auch die Marketingcommunity ist aufgerufen, ihren Beitrag zur Umsetzung der Agenda 2030 zu leisten. In diesem Heft werden exemplarisch einige lobenswerte Initiativen vorgestellt. So wird die Marke Weleda präsentiert, die die SDGs als Ordnungsrahmen der Markenpositionierung im Rahmen eines 2018 beschlossenen weltweiten Nachhaltigkeitsprogramms verwendet. Die Autorinnen Steinbiß und Fröhlich beschäftigen sich mit der Verpackungsgestaltung auf Basis des SHIFTModells nachhaltigen Konsumentenverhaltens. Auch auf die Einsatzpotenziale künstlicher Intelligenz am Beispiel des SDG 12 wird in einem weiteren Beitrag hingewiesen. Zwei weitere Beiträge zeigen Initiativen für mehr Nachhaltigkeit in Marketing und im Konsum.