Das Ende der Gier : nachhaltige Marktwirtschaft statt Turbokapitalismus

Dem Autor ist nach langer Tätigkeit an verantwortungsvoller Position in der Wirtschaft aus dem Ruhestand heraus ein unaufgeregtes, aber überzeugendes Sachbuch gelungen. Es weist nicht nur im plakativen Titel Bezüge zu den aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrisen auf, hat aber auch eine zeitlose Komponente. Sehr gut strukturiert wird Stellung bezogen, ohne je unsachlich zu werden. Im Kern geht es um das Lösungskonzept einer Marktwirtschaft, die sich an der Nachhaltigkeitsidee orientiert. Dabei werden komplexe Zusammenhänge wohltuend auf den Punkt gebracht, z.B. bei der Erklärung des Neoliberalismus. Sprachlich besticht das Buch durch klare Wortwahl und verständliche Formulierungen. Allzu dezent ist hingegen die Ausstattung. Eine stärkere Illustrierung wäre sinnvoll gewesen. Dies gilt auch für die Zahl der Beispiele. Das Werk überzeugt trotz seiner äußeren Schlichtheit mit einem großen inhaltlichen Wert. Als Zielgruppen kommen neben an wirtschaftspolitischen Themen interessierten Laien auch Studierende in Betracht. Der abschnittsweise Einsatz in der Schule (ab der 11. Klasse) ist denkbar. (2) (Tobias Behnen)