Nils Gerresheim, Dr. Max Krahé, Dr. Jens van 't Klooster
Der US-Dollar verliert an Reservewährungsdominanz. Bisher konnte der Euro davon kaum profitieren. Wir untersuchen, ob eine stärkere Internationalisierung des Euro wünschenswert wäre. Dazu analysieren wir die strukturellen Vor- und Nachteile einer Reservewährung und quantifizieren die Effekte einer hypothetischen Euro-Dominanz. Unsere Ergebnisse zeigen leicht positive Nettoeffekte von 0,2 bis 0,8 Prozent des Eurozonen-BIP. Dahinter verbergen sich jedoch beträchtliche Bruttoeffekte einzelner Kanäle. Eine Eurodominanz vergleichbar mit der des US-Dollar heute erscheint somit nicht eindeutig vorteilhaft: Während niedrige Kapitalkosten erhebliche Vorteile bieten, würde eine potenzielle Währungsaufwertung signifikante Kosten und sektorale Umverteilungen implizieren. Eine beschränktere Internationalisierung des Euros wäre nur vorteilhaft, falls es möglich ist, eine übermäßige Aufwertung zu vermeiden.