Ein Organizational-Memory-basierter Ansatz für ein lernendes Workflow-Management-System

Ausgehend von den Problemen der Workflow-Praxis und einer Übersicht über die berührten Forschungsgebiete wird ein Gesamtkonzept für ein lernendes Workflow-Management-System (WMS) entwickelt. Der Grundgedanke ist, das WMS so zu gestalten, daß es als Instrument für die zunehmende Beherrschung und die kontinuierliche Verbesserung von Workflows im laufenden Betrieb eingesetzt werden kann. Das WMS unterstützt einen inneren Lernzyklus, in dem ein Learning by doing stattfindet, und einen äußeren, in dem Workflows analysiert und verbessert werden (Learning by Supervision). In diesem Report wird v. a. der innere Lernzyklus beschrieben. Es werden zwei Konzepte zur flexiblen, anpassungsfähigen Workflow-Planung und -Steuerung vorgeschlagen: die fallorientierte Konfiguration von Workflows und das hybride Management von Workflows, bei dem die Koordination in eine gesteuerte und eine selbstorganisierte Schicht zerlegt wird. Zentrales Element im Lernprozeß ist ein Organizational Memory. Das WMS selbst fungiert als Organizational Memory Information System. Der Schwerpunkt der Betrachtungen liegt bei komplexen industriellen Geschäftsprozessen mit Projektcharakter. Abschließend werden prototypisch realisierte Komponenten des lernenden WMS vorgestellt.