Entwicklung und Perspektiven der produktivgenossenschaftlichen Unternehmensform
Die Beschäftigung mit der Wirtschaftsform "Produktivgenossenschaft" stellt in Deutschland immer wieder eine besondere Herausforderung dar. Die herrschende Meinung zu diesem Thema lautet: "Produktivgenossenschaften haben in der Vergangenheit nicht funktioniert, funktionieren derzeit nicht und werden auch in Zukunft nicht funktionieren können, da sie immanente Probleme aufweisen, die ein Funktionieren zwangsläufig unmöglich machen. In diesem Zusammenhang wir insbesondere immer wieder auf das sog. Oppenheimersche Transformationsgesetz abgestellt, wonach die Entwicklung von Produktivgenossenschaften einer gewissen Gesetzmäßigkeit unterlege, die zwangsläufig zum Verlust des produktivgenossenschaftlichen Charakters (Auflösung dieser Unternehmensform (Beckmann 1993: 218)) führe. Im Wesentlichen besagt dieses "Gesetz", dass Produktivgenossenschaften im Zeitablauf entweder zerfallen oder sich in kapitalistische Unternehmen umwandeln. Oppenheimer (1896: 45) formulierte dies folgendermaßen: "Nur äußerst selten gelangt eine Produktionsgenossenschaft zu Blüte. Wenn sie aber zur Blüte gelangt, hört sie auf, eine Produktivgenossenschaft zu sein." Er führt diese Entwicklung auf mehrere Ursachen zurück, nämlich[...]