Seit zwanzig Jahren befaßt sich die Finanzmarktforschung einerseits mit Fragen der Bewertung und des Managements von Finanztiteln auf effizienten Kapitalmärkten und mit Fragen der Managementkontrolle auf unvollkommenen Märkten. Der folgende selektive Überblick konzentriert sich auf zentrale Aspekte der Theorie und Empirie der Managementkontrolle bei asymmetrischer Information. Ziel ist die Auseinandersetzung mit der unlängst vorgetragenen These zu den Mythen der Unternehmenskontrolle (Martin Hellwig 1997). Der aktuelle Überblick wird entwickelt vor dem Hintergrund der Gutenbergschen Position eines eigenständigen Unternehmensinteresses, losgelöst von den Interessen der shareholder oder anderer stakeholder. Diese Position von Gutenberg verbindet sich im dritten Band der Grundlagen der BWL: Die Finanzen von 1969 mit der Forderung nach Einhaltung eines sog. finanziellen Gleichgewichts. Erst in jüngster Zeit werden auch kapitalmarkttheoretisch fundierte Modelle entwickelt, die auch Raum bieten für eine Autonomie des Managements gegenüber dessen stakeholders.
[Jan Pieter Krahnen]<p>Dieser Beitrag wurde gehalten auf der Wissenschaftlichen Tagung der Erich-Gutenberg-Arbeitsgemeinschaft Köln e.V. anläßlich des100. Geburtstages Erich Gutenbergs am 12. und 13. Dezember 1997 in Köln.
B21 - Microeconomics ; G3 - Corporate Finance and Governance ; L2 - Firm Objectives, Organization, and Behavior ; Financial theory ; Individual Working Papers, Preprints ; No country specification