Strategien der Verkehrsverlagerung für den Flughafen Frankfurt
Dem starken und lang anhaltenden Wachstum des Luftverkehrs steht in Deutschland keine adäquate Planung und Steuerung von Flughafenkapazitäten gegenüber. Bau, Ausbau und Betrieb von Flughäfen erfolgen auf der Ebene der 16 Bundesländer, die im Auftrag des Bundes tätig werden. Die Folge ist eine gerade im Luftverkehr besonders absurde Kirchtumspolitik ohne eine übergeordnete Koordination. Zum ersten Mal überhaupt hat im August 2000 die Bundesregierung ein Flughafen-Konzept vorgelegt, das sowohl Maßnahmen zum Schutz von Anwohnern und Umwelt enthält wie auch Maßnahmen zur Erweiterung der deutschen Flughafenkapazität vorlegt. Das Konzept ist ein erster Schritt, der den von den Ländern gemeldeten Bedarf aber lediglich auflistet, ohne ihn zu koordinieren, wofür dem Bund - im Unterschied zur Planung bei der Bahn, der Autobahn und den Wasserstrassen - noch die Zuständigkeit fehlt.
An dieser Stelle soll der Frage nachgegangen werden, welche Argumente, die gegen einen Ausbau des Flughafens Frankfurt sprechen, im Mediationsprozeß zum Ausbau des Flughafens Frankfurt nicht berücksichtigt bzw. unzureichend diskutiert wurden. (...)
[Richard Vahrenkamp]<p>Dieses Arbeitspapier beruht auf einem Vortrag, gehalten im Rahmen des 2. Fach-Symposiums zum Ausbau des Frankfurter Flughafens zum Thema "Die Leistungsfähigkeit von Verbundkonzepten" im Rhein-Main-Institut Dreieich am 17. Oktober 2000.