The Poole Analysis in the New Open Economy Macroeconomic Framework

Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der Frage nach dem geeigneten operativenZiel der Geldpolitik, wenn Zentralbanken zwar das Zinsniveau unmittelbar undkontinuierlich (z.B. täglich) beobachten können, Daten zu Preisniveau undProduktionsniveau jedoch nur periodisch (z.B. monats- oder quartalsweise) zurVerfügung stehen. Poole (1970) analysiert diese Frage auf der Basis einerstochastischen Variante des IS-LM Modells.Die vorliegende Arbeit greift die Pool'sche Fragestellung im Rahmen einesmikrobasierten allgemeinen Gleichgewichtsmodells wieder auf und betrachtetgeldpolitische Zins- und Geldmengenregeln in einem Modell einer großen und kleinenoffenen Volkswirtschaft. Die Ergebnisse für die große Volkswirtschaft entsprechendenen des originären Poole Ansatzes: Eine Zinsregel ist einer Geldregel immer dannvorzuziehen, wenn die Volkswirtschaft überwiegend von Finanzmarktschocks getroffenwird. Eine Geldmengenregel ist immer vorteilhafter bei Güternachfrageschocks. Wenndie Ökonomie von Angebotsschocks gestört wird, so ist eine Geldmengenregel imHinblick auf Outputvariabilität überlegen, eine Zinsregel jedoch im Hinblick aufPreisniveauvariabilität. Die Zinsregel führt stets zu einer geringeren Konsumvariabilität.Eine Wohlfahrtsanalyse bestätigt die Pool'schen Ergebnisse für die großeVolkswirtschaft.Die Ergebnisse für die kleine offene Volkswirtschaft bestätigen die Poole Resultate fürheimische Schocks. Jedoch kommt es zu einer Umkehr der Ergebnisse beiAuslandsschocks: Eine Geldmengenregel ist einer Zinsregel überlegen, wennausländische Finanzmarktschocks auftreten während die Zinsregel bei ausländischenGütermarktschocks zu wählen ist. Bei ausländischen Angebotsstörrungen besteht kein"trade-off" zwischen Output- und Preisniveaustabilisierung. Mit Blick auf das geeigneteWechselkursregime ergeben sich die folgenden Resultate: Sollte die Volkswirtschaftvon ausländischen Finanzmarktstörrungen getroffen werden so kann sowohl ein freiesFloaten oder ein vollkommen fester Wechselkurs „optimal“ sein. Bei ausländischenrealwir