Thermentourismus in der Ziel 1-RegionBurgenland und in Westungarn als Mittelfür nachhaltige Regionalentwicklung?

Seit Österreichs EU-Beitritt 1995 hat das Burgenland den Status als Ziel 1-Gebiet inne und erhältumfangreiche Fördermittel. Ziel dieser Fördermittel ist eine Verringerung der wirtschaftlichen Disparitäten,Wachstum in den Bereichen Industrie, Handel, Tourismus und Landwirtschaft, und Kooperation mit denangrenzenden Regionen Ungarns. Mithilfe von EU-Fördermitteln wurden Thermen im Mittel- undSüdburgenland geschaffen und ausgebaut; diese führten zu einer deutlichen Steigerung desBesucheraufkommens und zur Schaffung von Arbeitsplätzen in besonders strukturschwachen Regionen.In der nächsten Förderperiode ab 2007 wird das Burgenland nicht mehr länger Ziel 1-Gebiet sein. Ungarnhat vor seinem Beitritt zur EU Fördergelder zur Steigerung der wirtschaftlichen Entwicklung erhalten. Vorallem aus Phare erhielt Ungarn zwischen 1990 und 2003 Fördermittel für den Thermaltourismus. Alle andas Burgenland grenzenden Regionen Ungarns – Westtransdanubien – werden in der nächstenFörderperiode Ziel 1-Gebiete sein.Das vorliegende Working Paper untersucht welchen Beitrag Thermaltourismus zur Regionalentwicklungdes Burgenlands leistet. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit ist eine Analyse der Konkurrenzsituationzwischen Thermen im Burgenland und in Westungarn, bzw. ob Kooperationsansätze zwischen denbeiden Regionen bestehen. Eine Analyse der Gästesegmente zeigt dass bisher kein massivesKonkurrenzverhältnis besteht. Die zunehmende Modernisierung von Thermen in Westungarn, nichtzuletzt mithilfe von EU-Fördermitteln, lässt jedoch längerfristig steigende Konkurrenz erwarten. ImRahmen einer EuRegio-Kooperation wird eine gemeinsame regionsübergreifende Vermarktungangestrebt, welche für alle involvierten Regionen positive Impulse bringen kann.