WWW-Front-ends für Dokumenten- und Workflow-Management-Systeme

Workflow-Management-Systeme (WMS) steuern und verwalten Geschäftsvorfälle in Unternehmen. Sie werden meist als Schlüsselfaktor bei der Umsetzung von Reengineering-Maßnahmen betrachtet und nehmen durch die inhärent gegebene Prozeßorientierung eine herausragende Stellung unter den Informations- und Kommunikationssystemen ein. WMS können in bestimmten Situationen aufgrund ihrer Integrationsmöglichkeiten auch die Rolle eines "Backbone" der Informationsverarbeitung übernehmen. Das Internet mit seinen Nutzungsmöglichkeiten, vor allem E-mail und das World-Wide Web (WWW), hat eine weite Verbreitung gefunden. Techniken des WWW eignen sich sehr gut, um das Integrationspotential von WMS verstärkt auszunutzen. In den Anfängen des WWW wurden fast ausschließlich statische HTML (Hypertext Markup Language)-Seiten zur Präsentation von Text und Graphik verwendet. Nach kurzer Zeit kamen Ton- und Video-Elemente hinzu. Schließlich wurde das Common Gateway Interface (CGI) genutzt, um v. a. Datenbanken anzubinden und dynamische Web-Seiten zu generieren. Der nächste Schritt, komplexe WWW- basierte Informations- und Kommunikationssysteme zu schaffen, liegt auf der Hand. In diesem Arbeitspapier wird ein WWW-Front-end für Dokumenten- und Workflow-Management-Systeme vorgeschlagen. Insbesondere wird ein solches Front-end (WAX - Web-AXessed Workflow Management) für ein dokumentenorientiertes WMS konzipiert, und bereits implementierte Komponenten werden vorgestellt. Kernstück des Systems ist ein Hypertext-Transfer-Protokoll (HTTP)-Server, der vollständig in das objektorientiert programmierte WMS integriert ist und Zugriff auf dessen Methoden und Datenbankinhalte hat. Eine Schnittstelle, wie sie das CGI darstellt, ist damit überflüssig.