Planetary Health in der Bildung: Ein Beitrag zur nachhaltigen Transformation in städtischen und ländlichen Räumen

Transformationsprozesse können nur gelingen, wenn sie von Bürgerinnen und Bürgern sowie Akteurinnen und Akteuren vor Ort akzeptiert und partizipativ mitgestaltet werden. Wie eine notwendige Transformation vor dem Hintergrund anthropogen bedingter Klimaveränderungen kommuniziert und zielführend begleitet werden kann, zeigt der Ansatz der Planetaren Gesundheit (Planetary Health, kurz: PH), der bislang im deutschen Bildungsbereich wenig berücksichtigt wurde. Auf Grundlage eines integrativen Naturverständnisses werden der Mensch und seine Gesundheit als Teil der Natur betrachtet und in Bezug auf die Wechselwirkungen zwischen Gesellschaft und Umwelt eine individuelle Ebene der Betroffenheit aufgezeigt. Der Beitrag legt die spezifischen Potenziale dieses Ansatzes für konkrete Bildungsangebote dar. Ausgehend vom Konzept der Systemkompetenz zeigt er, wie sich Planetary Health in das etablierte Konzept einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) integrieren lässt. Während im Kontext des Klimawandels der Fokus bisheriger Konzeptionen auf der Minderung von Klimawandelfolgen (Mitigation) lag, widmen sich die vorgestellten Beispiele insbesondere der Anpassung an diese (Adaption), etwa bezüglich der gesundheitlichen Auswirkungen von Hitzeinseleffekten und Neobiota auf Menschen in ruralen und urbanen Räumen.