Wirtschaftswachstum : Mechanismen, Widersprüche und Grenzen

Bis zum Bericht über die "Grenzen des Wachstums" an den "Club of Rome" 1972 (Update D. Meadows: ID-A 34/12) galt stetiges Wirtschaftswachstum in Wissenschaft und Politik als primäres Ziel wirtschaftlichen Handelns. Die Diskussion ist heute differenzierter, weil neben ökologischen auch soziale Aspekte wie Verteilungsgerechtigkeit oder Lebensqualität ("Buen Vivir") eine Rolle spielen. Der Dozent und Autor liefert zunächst eine kompakte Bestandsaufnahme, beschreibt Grundlagen (Variablen, Methoden), Wechselwirkungen (Kapital, Beschäftigung, Einkommen), mögliche Einflussfaktoren sowie in einem Abriss bedeutende Wachstumstheorien. Bei der kritischen Würdigung einzelner Positionen vertritt Leibiger einen für die Verlagsreihe zu erwartenden linken Politikansatz eines ökologisch sensiblen Wachstumskonzepts zur Überwindung von Armut und sozialer Ungleichheit. Der Degrowth-Bewegung steht der Autor ablehnend gegenüber. Zur Erstorientierung, wobei zum Verständnis mathematischer Modelle der Kapitalakkumulation einiges Abstraktionsvermögen verlangt wird. (2-3)