Bringing Hirschman back in : conceptualizing transnational migration as a reconfiguration of "exit", "voice", and "loyalty"
Bert Hoffmann
Albert O. Hirschmans Modell von "Abwanderung und Widerspruch" ("exit and voice"), das lange ein klassischer Ansatz für Studien zu den politischen Implikationen von Migration war, wurde im Rahmen des "methodologischen Nationalismus" entwickelt. Der zunehmend transnationale Charakter gegenwärtiger Migration unterhöhlt jedoch das klassische Migrationsparadigma. Der vorliegende Beitrag verbindet theoretische Überlegungen mit empirischen Erkenntnissen neuerer Migration aus Lateinamerika; auf dieser Grundlage argumentiert er, dass eine kritische Revision des Hirschman’schen Modells ein wertvolles heuristisches Werkzeug darstellt, um den neuen Charakter der transnationalen Migration konzeptionell zu fassen. Während im traditionellen Verständnis zwischenstaatlicher Migration die Optionen von Abwanderung, Widerspruch und Loyalität als sich wechselseitig ausschließend erscheinen, definiert sich transnationale Migration just durch die Überlappung und die Gleichzeitigkeit dieser Kategorien. (GIGA)