Der makroprudenzielle Komplex: der Prozess, das Schloss, das Urteil
Die Auseinandersetzung mit einem neu entstehenden Bereich der Wirtschaftspolitik kann faszinierend und herausfordernd zugleich sein. Ein aktuelles Beispiel dafür stellt die makroprudenzielle Politik dar. Sie soll zu einem stabilen Finanzsystem beitragen. Fesselnd sind hier nicht nur die Pläne der Architekten zur Erreichung dieses Ziels. Vielmehr ist es auch faszinierend, wie schnell die Rahmenbedingungen für die privaten und staatlichen Finanzakteure von den Bauherren verändert oder wichtige Teile des Ordnungsrahmens überhaupt erst geschaffen werden. Gerade wenn jedoch hier und da nach Plänen gebaut wird, die man selbst für weniger überzeugend hält, wie zum Beispiel die Ansiedlung makroprudenzieller Aufgaben beim neuen Aufsichtsgremium in der Europäischen Zentralbank (EZB), kann diese Faszination auch zu eigenen Stellungnahmen herausfordern...