Essays in applied microeconometrics

Ziel dieser Dissertation ist es, die Ursachen und Konsequenzen von menschlichem Verhalten mittels empirischer Forschungsmethoden zu untersuchen. Obwohl die einzelnen Kapitel sehr unterschiedliche Themen behandeln, verbindet sie das Ziel, einen kausalen Mechanismus zu identifizieren oder entsprechende Methoden für andere empirische Arbeiten zu entwickeln bzw. bestehende Methoden zu verbessern. Das erste Kapitel untersucht ob sportliche Aktivität von Kindern ihre kognitiven und nicht-kognitiven Fähigkeiten beeinflusst. Dieses Kapitel basiert auf zwei Datensätzen zu Kindern in Deutschland und verwendet semi-parametrische Schätzmethoden, um für die Selbstselektion in sportliche Aktivität zu kontrollieren. Die Ergebnisse zeigen, dass sportliche Aktivität die schulische Leistung und das Gruppenverhalten verbessert. Das zweite Kapitel untersucht die Sensitivität eines Radiusmatching Schätzers in Bezug auf verschiedene Tuningparameter mittels einer empirischen Monte Carlo Simulation. Die Ergebnisse dieser Studie helfen Anwendern die passenden Werte für die einzelnen Parameter zu wählen. Im Rahmen dieses Papers wurde der Schätzer für die Softwarepakete GAUSS, STATA und R implementiert. Das dritte Kapitel untersucht den Effekt von Emigration auf das Wahlverhalten von im Ursprungsland verbleibenden Haushaltsmitgliedern. Die dahinter liegende Hypothese ist, dass Migranten in den Zielländern über die dortigen politischen Institutionen lernen und dieses Wissen an im Ursprungsland verbleibende Angehörige weitergeben. Diese Studie basiert auf administrativen und Umfragedaten der ehemaligen Sowjetrepublik Moldawien. Die Ergebnisse zeigen, dass die Migration eines Individuums nach Westeuropa dazu führt, dass die zurückbleibenden Haushaltsmitglieder eher liberale, pro-westliche Parteien wählen. Migration nach Russland hat keinen derartigen Effekt. Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit der Identifikation des kausalen Effekts der Migration eines Individuums auf die zurückbleibenden Haushaltsmitglieder. Die Schwierigkeit für die Identifikation dieses Effekts ist die gleichzeitige Existenz von mehreren Selektionsproblemen ...