Diese Dissertation besteht aus drei Artikeln, die drei verschiedene Fragestellungen zum Thema „Fusionen und Übernahmen“ mit empirischen Methoden behandelt. Dem entsprechend stehen die drei nachstehenden Absätze für die Zusammenfassung jeweils eines der Artikel. Eines der auffälligsten Merkmale von Fusionen ist die Beobachtung, dass sie in Wellen stattfinden und mit einem Anstieg der Aktienpreise und der Preis-Gewinn-Verhältnisse korrelieren. Um zwischen direkten Ursachen des Aktienmarktes auf die Entscheidungen die Firmen betreffend und anderen Einflüssen zu unterscheiden untersuchen wir börsennotierte und nicht notierte Unternehmen als zwei verschiedene Gruppen. Wenn, wie von manchen neoklassischen Fusionstheorie vorhergesagt wird, Fusionswellen von realen wirtschaftlichen Veränderungen ausgelöst werden, dann sollten sowohl börsennotierte als auch nicht börsennotierte Firmen eine parallele Intensivierung der Fusionstätigkeit durchlaufen. Im Widerspruch dazu lassen sich deutliche Unterschiede zwischen den beiden Firmengruppen entdecken wie sie von verhaltensorientierten Theorien vorhergesagt werden. Häufig wird an Studien über die Effekte von Fusionen und Übernahmen (F&Ü) kritisiert, dass die Vergleichsgruppe, die notwendig ist, um den Effekt identifizieren zu können, eine schlechte Abbildung dafür darstellt, wie es der übernehmenden Firma ohne der Transaktion ergangen wäre. Am besten wäre es, Vergleichsfirmen ohne F&Ü zu finden, die den übernehmenden Firmen hinsichtlich der für die Transaktion relevanten Charakteristika möglichst ähnlich sind. Allerdings ist das bei mehreren Dimensionen von Charakteristika und mit zunehmender Firmenanzahl nur mit unrealistisch großen Stichprobenumfängen („Curse of Dimensionality“). In diesem Artikel wird die Auswahl von vergleichbaren Firmen ohne F&Ü mittels der (geschätzten) Wahrscheinlichkeit, eine Transaktion durchzuführen („Propensity Score“) beschrieben. Dadurch reduziert sich die Verbindung von Kontrollgruppenfirmen mit den übernehmenden Firmen auf eine einzelne Dimension. Beim Vergleich mit der Einfachen Kleinste-Quardrate-Methode („OLS“) zeigt sich, dass das Muster von durch die F&Ü negativ beeinflusste Profitabilität nicht nur erhalten bleibt sondern sogar stärker negativ geschätzt wird. Dieses Ergebnis ist robust gegenüber alternativen Implementierungen der Propensity Score. Aus Basis eines Datensatzes mit über 20.000 Fusionen und Übernahmen (F&Ü) weltweit seit 2002 schätzen wir ihren Effekt auf das Absinken der Aktienkurse während der Wirtschaftskrise. F&Ü der fünf Jahre vor der Krise verschlimmern den Aktienkursverlust signifikant. Dies trifft auch bei Aktien-finanzierten F&Ü zu, aber in schwächerem Maße als auf Barmittel-finanzierte F&Ü. Weiters haben F&Ü im Finanzsektor einen stärkeren negativen Einfluß auf die Aktienkursentwicklung in der Krise. Die Aktienkurse von Firmen mit angelsächsischem Rechtssystem und solche von Ländern mit einem niedrigen „Anti-Self-Dealing-Index“ verloren stärker als andere Firmen.