Etablierung eines außerbörslichen Kapitalmarktes für das Langlebigkeitsrisiko
Die demografische Entwicklung unterstreicht die hohe Relevanz des sog. Langlebigkeitsrisikos für Altersvorsorgeeinrichtungen. Außerbörsliche Kapitalmarktinstrumente sind eine relativ neue potenzielle Form zur Absicherung gegen das Langlebigkeitsrisiko. Im Beitrag werden theoretisch und empirisch Produktdesignkriterien für Langlebigkeitsinstrumente und deren Basisobjekte erarbeitet, die Grundlage für die Etablierung eines weitgehend liquiden außerbörslichen Kapitalmarktes für das Langlebigkeitsrisiko sind. Zudem soll der Bedarf für einen solchen Kapitalmarkt in Deutschland analysiert werden. Für die empirische Kontrolle wurde eine Umfrage durchgeführt. Es zeigt sich, dass Langlebigkeitsinstrumente nur Differenzausgleiche abdecken und Cashflow-Ausgleiche gewähren sollten und eine langfristige Ausgestaltung erforderlich ist. Dabei werden die reine Verbriefung des Langlebigkeitsrisikos und die Verwendung kumulativer Überlebensindizes als Basisobjekte bevorzugt. Zur Standardisierung sollten die Überlebensindizes auf Bevölkerungsgruppen beruhen, die nach sozioökonomischen Faktoren zur Basisrisikominimierung weiter untergliedert werden. Von hoher Relevanz ist zudem die Unabhängigkeit der Anbieter von Überlebensindizes.