Europäische Integration, regionale Subsysteme und die Strategien multinationaler Unternehmen

Der Beitrag untersucht das Investitionsverhalten Multinationaler Unternehmen (MNU) im Globalisierungsprozeß und dessen Auswirkungen auf die Herausbildung regionaler Subsysteme am Beispiel der europäischen Integration. Hierfür wird die Entwicklung der europäischen Integration in drei Stadien eingeteilt: In einer ersten Phase bis etwa Mitte der 80er Jahre spielten Direktinvestitionen (DI) von MNUen als Integrationsmotor aufgrund vielfältig bestehender Mobilitätsbeschränkungen nur eine geringe, im wesentlichen exportfördernde Rolle. In der zweiten Phase, die die Vorbereitungen auf den gemeinsamen Binnenmarkt umfaßt, steigen die Intra-EU-DI ebenso quantitativ deutlich an wie Extra-EU-DI. Auch spielen strategische und standortspezifische - also komplexere - Motive eine zunehmende Rolle. In der dritten Phase der europäischen Integration, die mit der Einführung der gemeinsamen Währung begann, verbleibt die kapitalseitige Verflechtung auf hohem Niveau, wobei insbesondere Fusionen und Firmenaufkäufe eine besondere Rolle spielen. Die globale Weltwirtschaft läßt sich also als System miteinander verbundener regionaler Subsysteme begreifen. (WSI-Mitteilungen / FUB)