Implikationen alternativer geld- und wechselkurspolitischer Regeln im Transformationsprozeß
Angesichts katastrophaler Erfahrungen in Entwicklungsländern und zahlreicher theoretischer Einwände muß es überraschen, daß eine Wechselkursfixierung auch für osteuropäische Reformstaaten vorgeschlagen wird (und zum Teil schon versucht wurde), um die Wirtschaft zu stabilisieren. Dieser Beitrag zeigt, daß ein Stabilisierungsprogramm mit festen Wechselkursen die Geldpolitik kurzfristig nicht bindet und/oder mit gesamtwirtschaftlichen Restriktionen nicht konsistent ist, abgesehen von einer Währungsunion - die für die meisten Staaten nicht realisierbar sein dürfte - gegenüber flexiblen Wechselkursen ein Glaubwürdigkeitsdefizit aufweist und daß - bei gleichzeitigem realem Anpassungsbedarf erhebliche Wachstumsverluste zu erwarten sind. Für die osteuropäischen Reformstaaten sind deshalb flexible Wechselkurse zu empfehlen. Als nominaler Anker für die Geldpolitik kommt ein Inflationsziel oder eine feste Geldmengenregel in Frage. Die Institutionalisierung einer Antiinflationspolitik durch eine unabhängige Zentralbank und freiem Währungswettbewerb sollte langfristig angestrebt werden. Solange die Geldpolitik jedoch nicht tatsächlich von der Fiskalpolitik unabhängig ist, sollten die Erwartungen hinsichtlich beider Politikbereiche durch eine mit den gegebenen Restriktionen konsistente Geldmengenregel stabilisiert werden.
Year of publication: |
1993
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Authors: | Schweickert, Rainer |
Institutions: | Institut für Weltwirtschaft (IfW) |
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