Masses, crowds, communities, movements : collective formations in the digital age
Ulrich Dolata; Jan Felix Schrape
Dieses Discussion Paper geht den beiden Fragen nach, wie sich die sehr unterschiedlich strukturierten kollektiven Gebilde im Internet - beispielsweise Swarms, Crowds, Social Networks, E-Communities, E-Movements - akteur- bzw. handlungstheoretisch einordnen und voneinander abgrenzen lassen und welchen Einfluss die technologischen Infrastrukturen, in denen sie sich bewegen, auf ihre Entstehung, Strukturierung und Aktivität haben. Dazu wird zunächst zwischen zwei wesentlichen Varianten kollektiver Formationen unterschieden, die als nicht-organisierte Kollektive und als strategiefähige kollektive Akteure charakterisiert werden. Daran anknüpfend wird herausgearbeitet, was das Neue ist, das kollektive Formationen im Internet auszeichnet: Es besteht in einer so zuvor nicht gekannten Verschränkung nach wie vor unverzichtbarer sozialer Konstitutions-, Koordinations- und Institutionalisierungsprozesse mit den technischen Infrastrukturen, die das Netz bietet. Klassische soziale Entstehungs- und Organisierungsmuster kollektiven Verhaltens bzw. Handelns mischen sich im Online-Kontext systematisch mit eigenständigen technischen Strukturierungsleistungen.