Mayer on Monetarısm: Comments from a British Point of View
Mayer über Monetarismus: Anmerkungen aus britischer Sicht Ich habe an Mayers Aufsatz substantiell wenig zu bemängeln. Allerdings werden in verschiedenen Ländern unterschiedliche Seiten des Monetarismus hervorgehoben. Meine Anmerkungen beziehen sich auf den Monetarismus aus britischer Sicht. Ä Zunächst wird dargelegt, daß, was immer die monetaristischen Urteile über die relative Bedeutung der Arbeitslosigkeit und Inflation als soziale Probleme sein und wie sie sich auch von ihren keynesianischen Gegnern unterscheiden mögen, es keinen Unterschied zu der moralischen Einschätzung in Großbritannien gibt. Aber es gibt einen analytischen Unterschied. Die britischen Monetaristen sind der Meinung, daß Inflation durch Steuerung der Gesamtnachfrage bekämpft werden soll, insbesondere durch geldpolitischa Maßnahmen, während Arbeitslosigkeit hauptsächlich durch mikroökonomische Maßnahmen angegangen werden soll mit dem Ziel, die Leistungsfähigkeit des Arbeitsmarktes zu verbessern. Im Gegensatz dazu verlangt der britische Keynesianismus, daß die Nachfragesteuerung sich auf die Arbeitslosigkeit richten soll, während mikroökonomische Maßnahmen in Gestalt von Lohn- und Preiskontrollen. die. Hauptwaffe gegen die Inflation darstellen. Zweitens müssen britische Wissenschaftler einen Blick auf den internationalen Charakter des Inflationsproblemes werfen, da Großbritannien eine offene Volkswirtschaft ist. Hierzu gibt es einen spezifischen monetaristischen Standpunkt. Er sieht die Inflation in einer Umwelt von festen Wechselkursen gewissermaßen bestimmt vom Niveau der Weltinflation und der Inflation in jeder einzelnen nationalen Volkswirtschaft, wie dies vorzüglich durch die Theorie der Übertragung der Inflation zwischen Teilen eines geschlossenen Großgebietes analysiert wird. Die Punkte, die bei der Übertragung der Inflation zwischen Volkswirtschaften bedeutsam zu sein scheinen, sind Inflationserwartungen, die sich in dem Verhalten des Weltpreisniveaus ausdrücken, und natürlich auch Geldströme, die durch die Zahlungsbilanzen übertragen werden. Darüber hinaus sehen die Monetaristen den Schlüssel, um Wechselkursstabilität zu erreichen, eher in der Koordinierung der verschiedenen heimischen geldpolitischen Maßnahmen als in den institutionellen Bedingungen des Devisenmarktes.
Year of publication: |
1976
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---|---|
Authors: | Laidler, David |
Published in: |
Kredit und Kapital. - ISSN 0023-4591. - Vol. 9.1976, 1, p. 56-69
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Publisher: |
Berlin : Duncker & Humblot |
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