Modeling demographics and life-cycle details in models of overlapping generations
Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Implementierung realistischer Demographie in Modellen überlappender Generationen (OLG-Modelle). Einfache OLG-Modelle basieren oft auf sehr restriktiven Annahmen bezüglich ihrer demographischen Struktur und können daher keine hinreichend realistischen Lebenszyklen abbilden. Angesichts der Veränderungen in der Altersstruktur der Bevölkerung industrialisierter Länder gewinnt die Berücksichtigung demographischer Analysen an Bedeutung. Lässt man diese Veränderungen außer Acht, kann eine ökonomische Analyse zu falschen bzw. unpräzisen Schlussfolgerungen führen. Deswegen sollten demographischer Realismus und detaillierte Lebenszyklen in Modellen berücksichtigt werden, die zur ökonomischen Analyse verwendet werden (Bommier und Lee, Seite 138). In dieser Diplomarbeit präsentiere und vergleiche ich verschieden OLG-Modelle im Hinblick auf deren Fähigkeit, realistische Demographie und Lebenszyklen abzubilden. Am Anfang steht dabei das einfache OLG Modell von Samuelson (1958) und Diamond (1965). Davon ausgehend präsentiere ich verschiedene Ansätze realistischere Demographie zu modellieren. Der erste Schritt zu mehr Realismus ist die Implementierung individueller Lebensunsicherheit im Modell von Blanchard (1989) und Yaari (1965), in dem eine konstante Sterbewahrscheinlichkeit angenommen wird. Die wenig zufrieden stellenden Ergebnisse einer altersunabhängigen Lebenserwartung und Konsumneigung werden im Modell von Gertler (1999) verbessert, in dem individuelle Lebensunsicherheit mit der Modellierung zweier Lebensabschnitte kombiniert wird. In ihrem Probabilistic Aging Modell (PA-Modell) verbessern Grafenhofer et al. (2006) Gertlers Modell, indem sie weitere Lebensabschnitte einführen und damit den Grad an Diversität zwischen den Menschen der Ökonomie erhöhen. Li und Tuljapurkar (2004) entwickeln ein Modell mit altersabhängigem Sterberisiko, indem sie die Wahrscheinlichkeitsverteilung des „Sterbealters“ in Blanchards Modell implementieren. Schließlich analysieren Hock und Weil (2006) die Wechselwirkung zwischen Fertilität und der Altersstruktur der Bevölkerung in einem einfachen OLG Modell, in dem der Übergang zwischen den Lebensabschnitten analog zum PA-Modell modelliert ist.