Peer Monitoring, Eigentümerstruktur und die Stabilität von Banken : eine empirische Analyse für den deutschen genossenschaftlichen Bankensektor
von Susanne Günther
Eine Gruppe vglw. kleiner Banken mit homogenem Geschäftsmodell ist theoretisch fähig, systemische Risiken freizusetzen. Ein Präventionsmechanismus kann hierbei Marktdisziplinierung sein, der dann irrelevant erscheint, wenn Kreditinstitute nicht auf allgemeinen Interbankenmärkten aktiv sind. Dieses Papier analysiert empirisch inwiefern die genossen-schaftlichen Primärbanken einer Disziplinierung im Rahmen ihres geschlossenen Interbankenmarktes ausgesetzt sind und dessen Effekte auf die Verbundstabilität unter Berücksichtigung der genossenschaftlichen Eigentümerstruktur. Hierfür werden ein Paneldatensatz von 1.011 deutschen Genossenschaftsbanken über den Zeitraum 2004-2013 und u.a. dynamische Paneldatenmodelle verwendet. Es sind drei wesentliche Ergebnisse herauszustellen: (i) die genossenschaftlichen Zentralbanken üben aktiv Peer Monitoring aus, welches (ii) sich marginal stabilisierend auf den Verbund auswirkt. Darüber hinaus spielen (iii) die genossenschaftlichen Spezifika eine Rolle bei der Transmission von Stabilität und Instabilität, der nicht eindeutig über Ertragsdiversifikation begegnet werden kann.