Schlüsselressource Wissen - ökonomische Relevanz und Trends
HWWI. [Autoren: Alkis Henri Otto; Ortrud Leßmann; Silvia Stiller]
Das rapide Wachstum führender Volkswirtschaften im vergangenen Jahrhundert ist wesentlich auf gestiegenes Wissen und seine zunehmende Verbreitung zurückzuführen. Auch zukünftig kommt dem Wissen, dessen Mehrung sich wirtschaftlich in technischem Fortschritt und Innovationen und dessen Verbreitung sich im Anteil (hoch)qualifizierter Arbeitskräfte spiegelt, eine Schlüsselposition für den weiteren ökonomischen Erfolg der führenden Industrienationen zu. Die vorliegende Studie stellt verschiedene wissensrelevante Aspekte, wie Forschung und Entwicklung, Ausbildung und Arbeitsmarktchancen sowie regionale Unterschiede für Deutschland und im internationalen Kontext, dar. Dabei wird angesichts der sich weiter intensivierenden internationalen Arbeitsteilung angenommen, dass die Spezialisierung auf wissensintensive Wirtschaftsbereiche - der Strukturwandel zur "Wissenswirtschaft" ab - in den führenden Wirtschaftsnationen weiter voranschreiten wird, sofern die hierfür benötigten (hoch)qualifizierten Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Die Befunde der aktuellen Bildungs studie der Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD) zeigen, dass Deutschland bei der Qualifizierung der Arbeitnehmer im Fachhochschul- und Hochschulbereich deutlich unterhalb des OECD-Durchschnitts rangiert. Lediglich 19,9 % eines Jahrgangs schlossen im Jahr 2005 mit einem akademischen Grad ab - in der OECD lag der Durchschnitt bei immerhin 36,4%. Auch wenn der gegenwärtige Anteil der Akademiker an den Erwerbspersonen dem OECD-Durchschnitt entspricht und aktuelle Studien Deutschland derzeit eine hohe Innovationsfähigkeit beimessen, droht das Land damit langfristig zurückzufallen. Darüber hinaus erfordert auch die demografische Entwicklung ein weiterhin hohes Produktivitätswachstum, um zunehmende Rentenbeiträge und Vorsorgelasten seitens der Erwerbspersonen leichter erwirtschaften zu können. Aktuell ist jeder zwölfte bis dreizehnte Einwohner Deutschlands in der Erwerbsphase und mit einem Fachhochschul- oder Hochschulabschluss ausgestattet. Berechnungen des HWWI auf Grundlage der 11. Bevölkerungsvorausschätzung des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass - bliebe die Abschlussquote auch zukünftig bei 19,9% - im Jahr 2030 nur jeder zehnte Bundesbürger in der Erwerbsphase und akademisch gebildet wäre. Würde in Deutschland ab sofort die durchschnittliche Abschlussquote der OECD von 36,4% realisiert, wäre es 2030 hingegen jeder sechste bis siebte.
Year of publication: |
2007
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Authors: | Otto, Alkis Henri ; Leßmann, Ortrud ; Stiller, Silvia |
Published in: |
Wissen. - Hamburg. - 2007
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