The Structure of Monetarism (II)
Die Struktur des Monetarismus (II) In dem Aufsatz wird die Erörterung des Monetarismus fortgesetzt", in dem sechs Regeln für eine monetaristische Politik aufgegriffen werden: (1) Der Gebrauch der Mindestreserven als ein Indikator für die Geldpolitik. (2) Die Ausrichtung der Geldpolitik auf das Geldvolumen als die geeignete Zielvariable. (3) Der Glaube an die Regel vom stabilen Wachstum der Geldmenge. (4) Ablehnung einer Alternative zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit. (5) Große Besorgnis über Inflation, und (6) Abneigung gegenüber staatlichen Eingriffen. Es werden die Wechselbeziehungen dieser Punkte und ihre Beziehung zu den im ersten Teil des Aufsatzes behandelten sechs Thesen erörtert. Obwohl zumindest fünf von ihnen eindeutig mit anderen monetaristischen Forderungen verbunden sind, kann man dennoch einige anerkennen und andere ablehnen. Es wird dargelegt, daß die Wahl der Mindestreserven als Indikator für die Geldpolitik nur eine nebensächliche Verbindung mit allen anderen monetaristischen Thesen hat. Allerdings sind für andere Punkte die gegenseitigen Verknüpfungen viel enger. So steht beispielsweise die Benutzung der Geldmenge als Zielvariable der Geldpolitik mit der Quantitätstheorie deswegen in enger Verbindung, weil die Qualitätstheorie eben auf die Geldmenge abzielt und davon ausgeht, daß das Geldvolumen genau gemessen werden kann - was unbedingt der Fall sein muß, wenn es als Zielvariable benutzt werden soll. Ähnlich besteht eine enge Verbindung zwischen dem Lehrsatz von der stabilen Wachstumsrate der Geldmenge und der Quantitätstheorie aufgrund der Annahme, daß die Geldnachfrage stabil sei. Und dies wiederum ist eine genauere Umschreibung der Geldmenge als Zielvariable. Die Ablehnung der Alternative zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit paßt gut zur Quantitätstheorie, weil sich Preise und Geldmenge proportional entwickeln, wenn man die Phillips- Kurve in realen Größen ausdrückt. Noch zahlreichen anderen Verknüpfungen zwischen diesen Thesen wird nachgegangen. Der Widerstand der Monetaristen gegen Staatseingriffe entspricht den meisten anderen monetaristischen Forderungen. Aber es wäre ein Irrtum anzunehmen, daß dies die Grundlage des Monetarismus wäre. Vielmehr dürften eine Neigung zur Unkompliziertheit und Skepsis gegenüber unserer Kenntnis der Zusammenhänge fundamentaler sein.
Year of publication: |
1975
|
---|---|
Authors: | Mayer, Thomas |
Published in: |
Kredit und Kapital. - ISSN 0023-4591. - Vol. 8.1975, 3, p. 293-316
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Publisher: |
Berlin : Duncker & Humblot |
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