Diese Dissertation besteht aus drei individuellen Forschungsthemen. Sie beinhaltet einen neuen Ansatz für das Risikomanagement, empirische Forschung in Unternehmensfinanzierung und theoretische Forschung im Bereich Firmenstruktur. In Kapitel I präsentiere ich empirische und theoretische Forschung im Bereich Risikomanagement. Der Artikel Displaced Historical Simulation Improves Modeling of Possibly Negative-Valued Financial Risk Values: Application to VaR in Times of Negative Government Bond Yields präsentiert das displaced relative change (DRC) und das displaced filtered historical simulation Modell. Diese Modelle ermöglichen es, eine historische Simulation durchzuführen, selbst wenn der Risikofaktor potentiell negative Werte annehmen kann. Negative Risikofaktoren sind von besonderem Interesse für Finanzinstitutionen und Regulatoren, da Staatsanleihen im Moment negative Renditen erzielen. Unsere Analyse zeigt, dass, verglichen mit anderen Modellen aus der Forschung, Modelle mit unserer displacement Eigenschaft besser mit Werten um Null umgehen können. Kapitel II beinhaltet eine empirische Untersuchung von Wandelanleihen: Calls of Convertible Debt Securities: No Bad News at All. In diesem Artikel untersuche ich den Einfluss von Kündigungen von Wandelanleihen, bei denen sich ein rationaler Investor für die Aktie entscheiden würde, auf Aktienkurse. Meine Daten bestehen aus US-amerikanischen Wandelanleihen aus den Jahren 1994-2011. ++. - ++ Im Gegensatz zu bestehender Literatur finde ich keinen signifikanten Einfluss einer Kündigung auf den Aktienkurs des Unternehmens. Ich erkläre diesen Unterschied durch eine starke Filterung der Daten, insbesondere der Filterung von gleichzeitigen Neuigkeiten über das Unternehmen. Kündigungen von Wandelanleihen sind häufig nur Nebenereignisse von wichtigen Unternehmensveränderungen. Zudem unterstützen das Design dieser Wandelanleihen, der inneren Wert der Konversionsoptionen und Arbitragestrategien meine These. Das letzte Kapitel, Kapitel III, präsentiert den Artikel Failure Risk, Lender Control, and Contracting in Project Finance. In diesem Artikel beantworte ich die Frage, warum Projektfirmen Risiko durch Verträge, z.B. mit Investmentbanken, reduzieren. Dazu erweitere ich ein standardisiertes, stetiges Realoptionsmodell um einen Faktor, den ich failure risk nenne. Failure risk führt dazu, dass das Unternehmen seinen kompletten Wert verliert, auch Sachgegenstände wie Fabriken werden wertlos. Dies ist häufig in der Praxis vorzufinden, aber besonders stark in der Projektfinanzierung vertreten. Beispiele sind unter anderem Katastrophen, politische Instabilität und abgebrochene Projekte. Kalibriert zu realitätsnahen Parametern kann mein Modell zeigen, dass es für Eigenkapitalhalter vorteilhaft sein kann, Risiko zu vermindern.
