Seit einigen Jahren ist im Gefolge von Basel II das Thema Rating in der (wirtschafts-)politischen ebenso wie in der wissenschaftlichen Diskussion. Die Intensität der Auseinandersetzungen variiert dabei zwar im Zeitablauf, aber ganzin den Hintergrund getreten ist die Thematik seit mindestens sechs Jahrennicht. Vor diesem Hintergrund gehen Everling/Schneck (2004: 3) inzwischendavon aus, dass sich Rating als ein eigenes Fachgebiet etablieren wird.
Während in der ersten Phase dieser Fachgebietsentwicklung der Fokuseinerseits auf die methodische Entwicklung und andererseits insbesondere aufdie Beurteilung mittelständischer Unternehmen im Allgemeinen gerichtet war,geraten jetzt in der zweiten Phase zuvor vernachlässigte Aspekte in die Betrachtung. Folgerichtig sind jetzt die atypischen mittelständischen Unternehmen in der Betrachtung, die sich in ihren Strukturen von durchschnittlichen Mittelstandsunternehmen unterscheiden. Die Besonderheiten können dabei im Ausmaß der Gewinnorientierung liegen, wie z. B. bei Nonprofit-Organisationen, die tendenziell niedrige Gewinne in ihren Bilanzen ausweisen(vgl. Kramer 2005a: 4ff). Andere Besonderheiten resultieren aus dem Unternehmensalter (z. B. bei Existenzgründungen) (vgl. Stuhlinger 2004: 315), dem Eigenkapitalanteil (z. B. bei landwirtschaftlichen Unternehmen) (vgl. Blisseu. a. 2004: 203-247) oder den Rechnungslegungsvorschriften (z. B. bei Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Vereinen oder Stiftungen) (vgl. Kramer2004: 15). Ebenfalls zu dem Kreis der Besonderheiten gehören Eigentümerwechsel im Sinne einer Unternehmensnachfolge, denn durch die veränderten Eigentümerverhältnisse, die i. d. R. gerade im Mittelstand auch mit Veränderungen in der Unternehmensführung einhergehen, wird es voraussichtlich auch zu Veränderungen im Verhalten der Unternehmen kommen. Diese schlagensich tendenziell in veränderten wirtschaftlichen Perspektiven und damit einerneu zu beurteilenden Kreditwürdigkeit nieder. Daher subsumiert Stuhlinger(2004: 315) die Übernahme bestehender Unternehm