Virtuelle Waldlandschaften - Instrument für forstliche partizipative Planung? : Managementtheorien - Fallstudie Belchen

In dicht besiedelten Räumen wie Mitteleuropa müssen die vielfältigen Wirkungen des Waldes und Leistungen der Forstbetriebe vielerorts auf gleicher Fläche und zeitgleich gesichert bzw. bereitgestellt werden. Bei Fragen der Waldnutzung und des Waldschutzes prallen daher oft viele unterschiedliche Interessen von Stakeholdern aufeinander. In diesem Zusammenhang kommt der forstlichen Planung eine besondere Rolle zu, denn Aufgabe der Planung ist es ja u. a., die Interessenvielfalt der Stakeholder planerisch zu Problemlösungen zu führen. Um diese Bedürfnisse befriedigen zu können, sprechen sich immer mehr Autoren für die Beteiligung der Stakeholder an der forstlichen Planung aus. Obwohl die Partizipation in Europa und Deutschland in anderen Planungsbereichen positive Erfolge zu verbuchen hat, gibt es für die forstliche partizipativen Planung in Deutschland nur wenig praktische Erfahrung. In der forstlichen Planung spielt der Faktor Zeit eine besondere Rolle. Entscheidungen über die Gestaltung von Wäldern wie z.B. Baumartenwahl, Durchforstung, Biotoppflege, Waldumbau oder Ausweisung eines Totalreservates haben in der Regel weit in die Zukunft reichende Auswirkungen. Wegen der langen Lebenszyklen von Waldbäumen liegen zwischen einer waldbaulichen Entscheidung, ihrer Realisation und der möglichen Beobachtung und Bewertung aller Handlungsfolgen zumeist viele Jahrzehnte, manchmal gar Jahrhunderte ...