Wege aus der Verschuldung: Reform der Lohnpfändung / Getting Out of Debt: Reforming the Garnishment of Wage

Zusammenfassung Ein erklärtes Ziel der Sozialpolitik ist es, aus temporärer keine permanente Armut werden zu lassen. Diesem Ziel steht häufig die Verschuldung des Haushalts entgegen, die zur Zeit im Zuge der Lohnpfändung dazu führt, daß das Einkommen, welches das betreibungsrechtliche Existenzminimum übersteigt, zu 100 % gepfändet wird. Davon dürften negative Auswirkungen auf das Arbeitsangebot des Schuldners ausgehen, weshalb zwei Reformvorschläge im Vordergrund stehen: Die Flexibilisierung des Existenzminimums und die vorzeitige Restschuldbefreiung. Numerische Berechnungen eines dynamischen Modells des Schuldnerverhaltens geben Anlaß zur Vermutung, daß diese Reformvorschläge keine Besserstellung sowohl der Schuldner wie auch der Gläubiger und der Steuerzahler (Pareto-Verbesserung) bewirken dürften.