Wie gestaltet man Strommärkte im Zeitalter fluktuierender erneuerbarer Energien?
Mathias Mier
Steigende Anteile von fluktuierenden erneuerbaren Energien (EE) in Kombination mit technologischen Restriktionen konventioneller Kraftwerke verändern die Art und Weise, wie Elektrizität bepreist werden muss und somit das zugrunde liegende Strommarktdesign. Der Beitrag untersucht die Kostendeckung unterschiedlicher Technologien und Konsumentenverhalten, wenn Preise entweder vorher festgelegt sind (Ex-ante-Preise) oder sich erst in Echtzeit realisieren (RealTime-Preise). Die Ergebnisse zeigen, dass die Kostendeckung von inflexiblen Dampfkraftwerken unbeeinflusst von höheren Anteilen von EE ist. Ex-ante-Preise allein reichen nicht aus, um das Kostendeckungsproblem von Gaskraftwerken zu lösen, substituierende oder ergänzende Real-Time-Preise hingegen schon. Die erneuerbaren Energien unterliegen allerdings auch unter Real-Time-Preisen einem Output-Risiko und benötigen Subventionen, um dieses Marktversagen zu korrigieren. Daraus lassen sich konkrete Empfehlungen für eine Umgestaltung des Strommarktes ableiten. Beispielsweise müssen Firmen dafür bestraft werden, wenn sie ihren Lieferverpflichtungen nicht nachkommen, und Konsumenten hingegen kompensiert werden, wenn sie unter diesem Mangel leiden.