Zur Systemdynamik chaotischer Devisenmärkte
Bisherige Studien zu Chaos als Ursache nichtlinearer Wechselkursbewegungen konzentrieren sich zumeist auf den empirischen Aspekt und vernachlässigen die Frage, wie es dazu kommen kann und wodurch sich dieses Phänomen erklären läßt. Auf der Suche nach einer derartigen Erklärung wird in dem vorliegenden Aufsatz der Devisenmarkt als offenes, dissipatives System verstanden und nicht wie in traditionellen Modellen als geschlossenes, konservatives. Die Analyse, für die aufgrund der Komplexität der unterstellten Zusammenhänge ein systemtheoretischer Ansatz gewählt wird, geht von verschiedenen Gruppen von Marktteilnehmern aus. Banken, Nichtbanken und Zentralbanken treten in unterschiedlicher Weise, mit unterschiedlichen Zielsetzungen und Arten von Transaktionen auf den Märkten in Erscheinung. Doch nicht nur ihr Verhalten, auch die Art der Informationsbeschaffung und -verarbeitung ist unterschiedlich. Erwartungen werden gebildet, indem je nach Transaktionen und Zeithorizont unterschiedliche Informationen aus Fundamental- und Chartanalysen herangezogen werden. Die Reaktionen, die daraus resultieren, beeinflussen in der einen oder anderen Form das Verhalten aller Akteure und haben so auch wieder Rückwirkungen auf die eigenen Entscheidungen. Davon, wie sich das Zusammenspiel der Akteure dann im einzelnen gestaltet und wie ihre Reaktionen aufeinandertreffen, hängt es ab, ob das Währungsgeschehen chaotisch verläuft.
Year of publication: |
1993
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Authors: | Reszat, Beate |
Published in: |
Kredit und Kapital. - ISSN 0023-4591. - Vol. 26.1993, 4, p. 516-532
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Publisher: |
Berlin : Duncker & Humblot |
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