Arbeitswelt der Zukunft : wie die Digitalisierung den Arbeitsmarkt verändert
Oliver Stettes
Die Digitalisierung der Wirtschaft und Arbeitswelt und damit die zunehmende Verbreitung und Vernetzung von modernen Informations- und Kommunikationstechnologien werfen die Frage auf, wie wir in Zukunft arbeiten werden und welche Beschäftigungsperspektiven sich für welche Beschäftigtengruppen damit verbinden. Derzeit finden sich keine überzeugenden empirischen Anhaltspunkte dafür, dass im Zuge einer fortschreitenden Digitalisierung negative Beschäftigungsentwicklungen befürchtet werden müssen. Auch das sogenannte Normalarbeitsverhältnis ist nicht bedroht. Die vorhandene empirische Evidenz lässt ferner derzeit noch keinen Schluss auf die zukünftige Entwicklung der Arbeitsbedingungen zu. Dies gilt gleichermaßen für die Frage, wie sich die Löhne der verschiedenen Beschäftigtengruppen entwickeln werden, wie für die Frage, ob Leistungsdruck und Stressbelastung zunehmen könnten. Die derzeit vorhandene empirische Evidenz spricht daher wenig für akuten Handlungsbedarf durch den Gesetzgeber, sondern vielmehr für Zurückhaltung und Abwarten. Die verschiedenen derzeit diskutierten Reformvorschläge drohen die Anpassungsflexibilität des hiesigen Arbeitsmarktes einzuschränken, obwohl das derzeitige institutionelle Setting einen maßgeblichen Beitrag zum Aufbau der Beschäftigung und zum Rückgang der Arbeitslosigkeit geleistet hat.