Auswertung der Agenda 2030 und Folgeaktivitäten hinsichtlich ihres kommunalen Bezugs
von Annika Burger, Peter Ulrich, Stefan Kuhn (ICLEI Europa, Freiburg) ; im Auftrag des Umweltbundesamtes ; Durchführung der Studie: ICLEI - Local Governments for Sustainability ; Redaktion: Fachgebiet I 1.1 Grundsatzfragen, Nachhaltigkeitsstrategien und -Szenarien, Ressourcenschonung Sylvia Veenhoff
Kommunen spielen im Rahmen der Agenda 2030 eine wichtige Rolle1. Die deutsche Bundesregierung hat aus diesem Verständnis heraus den Interministeriellen Arbeitskreis "Nachhaltige Stadtentwicklung in nationaler und internationaler Perspektive" (IMA Stadt) ins Leben gerufen. Im Fokus der Arbeitsgruppe I ("Umsetzung der SDGs auf kommunaler Ebene, kommunales Nachhaltigkeitsmanagement") steht, die Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele auf der kommunalen Ebene zu operationalisieren. Das Deutsche Institut für Urbanistik, IFOK und ICLEI-Europasekretariat wurden damit beauftragt, die Arbeit des IMA Stadt, insbesondere der AG I zu unterstützen. Dieser Bericht ist Teil dieser Begleitung, deren Ergebnisse auch in den Gesamtbericht des interministeriellen Arbeitskreises "Nachhaltige Stadtentwicklung in nationaler und internationaler Perspektive" (IMA Stadt) an den Staatssekretärsausschuss für Nachhaltige Entwicklung 2017 mit Handlungsempfehlungen zur Umsetzung der SDGs in Deutschland mit einfließen. Dafür wurden sowohl der Originaltext der Agenda 2030 als auch mittlerweile existierende Arbeiten verschiedener Akteure und Organisationen aus Sicht der Kommunen ausgewertet. Die Auswertung erfolgt entlang von vier Analysedimensionen: Für welche der 17 SDGs und ihrer insgesamt 169 Unterziele können bzw. sollten Kommunen wesentliche Umsetzungsbeiträge leisten? Wie können Kommunen trotz der sektoralen Gliederung in 17 Themen die integrierende Intention der SDGs operationalisieren? Wie können globale Auswirkungen lokalen Handelns in die Bewertung lokaler Aktivitäten in den (bis zu) 17 Feldern integriert werden? Wie könnten sich die oben genannten Punkte in der Entwicklung und Gestaltung eines Monitorings kommunaler SDG-Umsetzung niederschlagen? Im Ergebnis lässt die Literatur die klare Aussage zu, dass Kommunen bei der Umsetzung aller 17 Ziele eine wichtige Rolle spielen. Um ein „Rosinenpicken“ zu vermeiden, sollten die Ziele als zusammenhängendes System betrachtet und diese Zusammenhänge zwischen den Zielen herausgearbeitet und visualisiert werden. Für den ganzheitlichen Ansatz spielt die Einbeziehung aller relevanten Akteure eine zentrale Rolle. Für die Berücksichtigung der globalen Auswirkungen lokaler Aktivitäten sind entsprechende Kriterien für die öffentliche Beschaffung sowie internationale Partnerschaften auf kommunaler Ebene wichtige Ankerpunkte. Ein entsprechendes Monitoring-System bedarf der Übersetzung und Anpassung globaler Ziele auf die kommunale Ebene und sollte für alle Kommunen einsetzbar sein. Es sollte sich expliziert auf die SDGs beziehen und die vertikale sowie horizontale Integration ermöglichen. Ansätze dafür existieren, bedürfen aber einer Weiterentwicklung.