Betriebliche Sozialpolitik oder mehr Staat? Das Modell USA revisited
Ein Ausbau der persönlichen Vorsorge und der betrieblichen Sozialpolitik werden in der Bundesrepublik Deutschland häufig als Lösung zur Reduzierung der hohen Lohnnebenkosten und einer Entfesselung der wirtschaftlichen Dynamik betrachtet. Vielen Beobachtern dienen diesbezüglich die Vereinigten Staaten von Amerika als Vorbild. Dieses Papier skizziert zunächst in einem historischen Abriß die politisch-kulturellen sowie die institutionellen Bedingungen, die zur hervorragenden Bedeutung betrieblicher Arrangements in der US-amerikanischen Sozialpolitik führten. Darauf folgend wird aufgezeigt, daß seit den 1970er Jahren die Reichweite der betrieblichen Sozialpolitik abgenommen und sie sich qualitativ verändert hat; zeitverzögert kam es zu einem inkrementalen Ausbau verschiedener staatlicher Sozialleistungen (v.a. im Bereich der Krankenversicherung). Ursächlich für diese Entwicklungen war z.T. die zunehmende Globalisierung der US?amerikanischen Wirtschaft. Abschließend wird hervorgehoben, daß eine stärkere Ausrichtung eines Wohlfahrtssystems auf betriebliche Arrangements für Unternehmen nicht notwendigerweise kostengünstiger als eine weitgehend staatliche Sozialpolitik sein muß, jedoch zu erheblichen Nebenwirkungen führen kann.
Year of publication: |
2002
|
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Authors: | Seeleib-Kaiser, Martin |
Publisher: |
Bremen : Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik (ZeS) |
Saved in:
freely available
Series: | ZeS-Arbeitspapier ; 12/2002 |
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Type of publication: | Book / Working Paper |
Type of publication (narrower categories): | Working Paper |
Language: | German |
Other identifiers: | 559651945 [GVK] hdl:10419/41523 [Handle] RePEc:zbw:zeswps:122002 [RePEc] |
Source: |
Persistent link: https://www.econbiz.de/10010302671
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