Der Entry Standard – Erfolgsstory oder Abenteuerspielplatz für den Börsennachwuchs

Nach dem Niedergang des Neuen Marktes und dem Aufstieg Londons als Börsenplatz fürjunge Unternehmen gründete die Frankfurter Wertpapierbörse im Oktober 2005 den EntryStandard.„Schwach reguliert“ und damit gewissermaßen das Gegenstück zum „streng regulierten“Prime Standard mit seinen hohen Transparenzanforderungen sollte er sein. Ende 2006 warenbereits 76 Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von gut fünf Milliarden Euro dortgelistet, mehr als die Hälfte (47) im Rahmen eines öffentlichen Angebots. Die Kursvolatilitätder gehandelten Werte war auch vor der Finanzkrise bereits groß. Die Spanne reiche voneiner Kursverdoppelung bis zu 90% Verlust.1Betrachtet man die Kurshistorie des Entry Standard All Share Index, der einen Durchschnittaller gelisteten Unternehmen in diesem Segment repräsentiert, wird offensichtlich, welcheEntwicklung er im Vergleich zu seinem vermeintlichen Pendant, dem Prime Standard, genommenhat.Das Anliegen dieser Arbeit besteht zunächst darin, einen fundierten Überblick über die Börsensegmenteder Frankfurter Wertpapierbörse zu geben. Darauf aufbauend soll im empirischenTeil der Erfolg von Börsengängen in den Börsensegmenten Entry und Prime Standardfür die Jahre 2005 und 2006 gemessen werden sowie der Zusammenhang zwischen denFundamentalkennzahlen und der Kursperformance untersucht werden...