Seit einigen Jahren schon wird in der Marktforschungs- und Unternehmensberatungspraxis sowie in der Presse das Schlagwort "Aldisierung" verwendet, das die generelle Suche des Konsumenten nach dem günstigsten Angebot charakterisieren soll. Insbesondere bezeichnet man mit "Aldisierung" das Phänomen, daß auch besserverdienende Konsumenten konsequent das billigste Angebot suchen und daher in zunehmendem Maße in Discountgeschäften einkaufen, insbesondere beim Discountriesen Aldi. Wissenschaftlich ist das Modewort "Aldisierung" aber kaum haltbar, da es das Geschäftsmodell von Aldi sehr einseitig darstellt. Der große Erfolg von Aldi wäre nicht erklärbar, wenn Aldi nur Billiges anbieten und nur Schnäppchenjäger anziehen würde. Aldi bietet im Gegenteil seinen Kunden eine - z. B. durch unabhängige Warentests nachgewiesene - gute bis sehr gute Qualität zu einem sehr günstigen Preis. Es ist somit das hervorragende Preis-/Leistungs-Verhältnis und damit der bessere Kundennutzen, der für den Erfolg von Aldi maßgeblich ist. Dies geht aber in der eher negativ getönten Rede von der Aldisierung völlig unter.