Die vorliegende Dissertation untersucht die Auswirkungen der Eigentümerstruktur auf Finanzierungsstruktur, Investmenterfolg sowie Gesamterfolg eines Unternehmens. Zudem wird auf Agency Konflikte im Zusammenhang mit Corporate Governance Bezug genommen. Der Studie liegen Paneldaten von mehr als 300 börsennotierten Unternehmen in Pakistan, beobachtet über den Zeitraum 2002 bis 2006, zugrunde.
Der erste Essay untersucht den Einfluss der Eigentümerstruktur auf die Wahl der Finanzierungsart der Unternehmen. Das Ergebnis ist, dass ein inverser Zusammenhang zwischen dem Eigenkapitalanteil von Insidern sowie verbundenen Unternehmen und dem Verschuldungsgrad besteht. Dies deutet darauf hin, dass risikoaverse Insider sowie verbundene Unternehmen versuchen, Restriktionen im Zusammenhang mit Fremdkapital zu vermeiden. Unternehmen, die letztendlich von Familien kontrolliert werden, weisen einen höheren Verschuldungsgrad auf, was darauf schließen lässt, dass Familien Unternehmenskontrolle höher bewerten und mittels Fremdkapital versuchen sich vor feindlichen Übernahmen zu schützen.
Der zweite Essay untersucht den Einfluss der Eigentümerstruktur auf den Investmenterfolg, widmet sich der dritte Essay dem Einfluss der Eigentümerstruktur auf den Gesamterfolg der Unternehmen. Die Ergebnisse zeigen, dass ein positiver Zusammenhang zwischen Eigentumsanteilen im Besitz von Managern und der Investitionseffizienz sowie dem Gesamterfolg der Unternehmen besteht. Auf der anderen Seite stehen Eigentumsanteile im Besitz des Staates in Zusammenhang mit einem geringeren Investmenterfolg, was den Schluss nahe legt, dass Privatisierungen Werte schaffen. Schließlich besteht auch ein negativer Zusammenhang zwischen Eigentumsanteilen, die von Finanzinstitutionen gehalten werden, und dem Gesamterfolg von Unternehmen. Betrachtet man die letztendlichen Eigentümer der Unternehmen, so zeigt sich, dass Unternehmen in Familienbesitz sowohl eine höhere Investitionseffizienz als auch einen höheren Gesamterfolg aufweisen.
Die wichtigsten Ergebnisse sind, dass Eigentumsanteile im Besitz von Insidern führen dazu, dass sich die Interessen von Insidern und externen Investoren annähren; die Unternehmenskontrolle durch Familien steht in Zusammenhang mit einem höheren Verschuldungsgrad sowie mit einer erhöhten Wertschöpfung. Diesen Ergebnissen leisten einen wichtigen Beitrag zur Corporate Governance Literatur.