Inflation Dynamics and the Cost Channel of Monetary Transmission
Diese Studie untersucht, ob Veränderungen kurzfristiger Zinsen die Kosten liquider Mittel beeinflussen und somit über Preissetzungsentscheidungen der Firmen auf die Inflationsdynamik in Industrieländern wirken. Barth und Ramey (2001) haben zum Beispiel für die USA gezeigt, dass Zinsentscheidungen über eine Veränderung der Kosten liquider Mittel realwirtschaftliche Effekte erzielen. Zum einen führt ein Anstieg nominaler Zinsen zu höheren Unternehmenskosten und somit zu Preissteigerungstendenzen. Zum anderen resultiert eine Zinserhöhung über den herkömmlichen geldpolitischen Transmissionsmechanismus zu kostendämpfenden Effekten aufgrund eines aggregierten Nachfragerückgangs. Durch diese gegenläufigen Wirkungen wird die Inflationsreaktion aufgrund eines Zinsschocks gemindert, während negative Produktionseffekte durch die Existenz des so genannten Kostenkanals der geldpolitischen Transmission verstärkt werden.
Auf Grundlage eines Neu-Keynesianischen Modells präsentiert diese Studie eine signifikante empirische Evidenz für die Existenz des Kostenkanals der geldpolitischen Transmission in der Mehrzahl der untersuchten G7 Länder. Die Signifikanz des Kostenkanals ist jedoch von dem Grad der Finanzmarktflexibilität abhängig. Insbesondere zeigt diese Studie, dass in Ländern, welche ein geringeres Maß an Finanzmarktregulierungen aufweisen, der Kostenkanal eine ausgeprägtere Wirkung besitzt. Des Weiteren findet diese Studie anhand einer Simulationsanalyse, dass eine kontraktive Geldpolitik unter bestimmten Voraussetzungen sogar zu einem Anstieg der Inflationsrate in den G7 Ländern führen kann. Die aufgezeigten Ergebnisse implizieren somit, dass eine gemeinsame Geldpolitik - wie zum Beispiel innerhalb der EWU - aufgrund heterogener Finanzmarktstrukturen erschwert wird.