Konjunktur aktuell : Binnenwirtschaft trägt Konjunktur in Deutschland
Arbeitskreis Konjunktur des IWH
Zum Ende des Jahres 2013 expandiert die Welt-produktion in einem Tempo, das in etwa dem Durchschnitt der vergangenen Jahrzehnte entspricht. Im Jahr 2014 dürfte die gegenwärtige konjunkturelle Dynamik in etwa gehalten werden. In den USA wird die Konjunktur voraussichtlich deutlich anziehen. Die Wirtschaft des Euroraums dürfte sich weiter langsam erholen, denn die Dämpfung von Seiten der Finanz-politik lässt deutlich nach, und die Schrumpfungspro-zesse laufen langsam aus. In Deutschland setzt sich der im Frühjahr begonnene binnenwirtschaftliche Aufschwung fort. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte im Jahr 2013 zwar nur um 0,4% zunehmen (66%-Prognoseintervall: 0,3 bis 0,5%). Insgesamt weist die deutsche Wirtschaft aber eine gute Konstitution auf. Die Erwerbstätigkeit ist auch wegen arbeitsmarktbedingter Zuwanderung aus Europa auf einem historischen Hoch und die realen verfügbaren Einkommen steigen beschleunigt. Die binnenwirtschaftlichen Expansionskräfte dürften deshalb nach dem mäßigen Winterbeginn wieder stärker an Boden gewinnen. Dieses Gesamtbild bleibt auch für den weiteren Verlauf von 2014 und 2015 bestimmend. Mit der langsamen Erholung in Europa werden die Exporte an Kraft und Dynamik gewinnen. Angesichts der breit angelegten Belebung der Binnennachfrage werden aber auch die Importe im Prognose-zeitraum weiter kräftig zulegen, sodass der Außen-handel wohl per saldo einen negativen Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Expansion liefern wird. Alles in allem wird sich die Produktion in Deutschland im Jahr 2014 beschleunigen. Nach einer leichten Unter-auslastung der Kapazitäten im Jahr 2013 dürfte die Produktionslücke im Prognosezeitraum positiv aus-fallen. Die gesamtwirtschaftliche Produktion steigt im Jahr 2014 wohl um 1,8% (66%-Prognoseintervall: 1,0 bis 2,7%). Die Verbraucherpreisinflation dürfte in den Jahren 2013 und 2014 bei 1,5% liegen. Die öffentlichen Haushalte werden im Jahr 2013 einen etwas höheren Überschuss aufweisen als im Jahr zuvor. Im Jahr 2014 wird sich der Finanzierungssaldo des Staates trotz der Mehrausgaben für sozialpolitische Maßnahmen und staatliche Investitionen aufgrund konjunktur-bedingt beschleunigt expandierender Einnahmen weiter verbessern.
Year of publication: |
2014
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Institutions: | Arbeitskreis Konjunktur des IWH (issuing body) ; Institut für Wirtschaftsforschung Halle (issuing body) |
Published in: |
Konjunktur aktuell. - Halle (Saale) : IWH, ISSN 2195-8319, ZDB-ID 2703103-2. - Vol. 2.2014, 1, p. 3-35
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Subject: | Konjunktur | Prognose | öffentliche Finanzen | Weltwirtschaft | Deutschland | Arbeitsmarkt |
Saved in:
freely available
Type of publication: | Article |
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Type of publication (narrower categories): | Aufsatz in Zeitschrift ; Article in journal |
Language: | German |
Other identifiers: | hdl:10419/140947 [Handle] |
Classification: | E17 - Forecasting and Simulation ; E27 - Forecasting and Simulation ; E37 - Forecasting and Simulation ; E50 - Monetary Policy, Central Banking and the Supply of Money and Credit. General ; e53 ; E60 - Macroeconomic Policy Formation, Macroeconomic Aspects of Public Finance, Macroeconomic Policy, and General Outlook. General ; E66 - General Outlook and Conditions ; H68 - Forecasts of Budgets, Deficits, and Debt |
Source: | ECONIS - Online Catalogue of the ZBW |
Persistent link: https://www.econbiz.de/10011491587
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