Leibrentenversicherung versus Fondentnahmeplan - Chancen und Risiken aus der Perspektive potenzieller Erben

Gesellschaftliche Veränderungen und der demografische Wandel rücken die Organisation der finanziellen Absicherung des Lebensstandards im Alter in den Blickpunkt des öffentlichen und wissenschaftlichen Interesses. Bedingt durch die massiven Probleme der staatlichen Altersvorsorgesysteme in Deutschland gewinnen private Altersvorsorgestrategien zunehmend an Bedeutung. Im Folgenden sollen zwei Altersvorsorgeprodukte – die private Leibrentenversicherung und ein Fondsentnahmeplan – miteinander verglichen werden. Während bei einer privaten Rentenversicherung der Anleger, solange er lebt, eine Rente in einer festgelegten (Mindest-)Höhe erhält, besitzt er bei einem Fondsentnahmeplan einerseits die Chance auf durchschnittlich höhere monatliche Zahlungen (respektive eines Vererbungspotenzials), andererseits aber auch das Risiko, sein Kapital noch zu Lebzeiten aufzubrauchen ("Langlebigkeitsrisiko"). Eine in der Literatur häufig anzutreffende Fixierung auf dieses spezifische Risiko eines Fondsentnahmeplans erscheint u.E. vor dem Hintergrund eines nicht unerheblichen Chancenpotenzials der Problemlage nicht angemessen. Dieses Defizit stellt die Motivation der vorliegenden Untersuchung dar.