Mobilisierung des Rechts: Organisierte Interessen und Verfassungsbeschwerden vor dem Bundesverfassungsgericht
Verfassungsbeschwerden werden nicht nur von Einzelpersonen erhoben, sondern auch von Unternehmen, Verbänden oder zivilgesellschaftlichen Interessengruppen. Gleichwohl sind die politischen Implikationen des Verfahrens von der Politikwissenschaft bisher kaum gewürdigt worden. Dies ist umso bemerkenswerter, als sogar die Rechtswissenschaft der Verfassungsbeschwerde eine Mobilisierungs- und Partizipationsfunktion zuerkennt. Vor diesem Hintergrund wirft der vorliegende Beitrag die folgende Frage auf: Unter welchen Bedingungen erreichen organisierte Interessen mithilfe einer Verfassungsbeschwerde eine breite Mobilisierung für ihre Anliegen? Eine Fuzzy-set-Analyse von 35 Verfassungsbeschwerden vor dem Bundesverfassungsgericht identifiziert zwei kausale Konfigurationen für das Phänomen verfassungsrechtlicher Mobilisierungsstrategien. Bei allen Unterschieden teilen diese Verfassungsbeschwerden den Umstand, dass sie von Mitgliederorganisationen erhoben werden, die in Karlsruhe Gesetze und Regierungsakte anfechten.
Year of publication: |
2020
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Authors: | Thierse, Stefan |
Published in: |
Politische Vierteljahresschrift. - Wiesbaden : VS Verlag für Sozialwissenschaften, ISSN 1862-2860. - Vol. 61.2020, 3, p. 553-597
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Publisher: |
Wiesbaden : VS Verlag für Sozialwissenschaften |
Subject: | Politische Gelegenheitsstruktur | Interessengruppen | Rechtsmobilisierung | Massenverfassungsbeschwerde | Fuzzy-set-QCA | Political opportunity structure | Interest groups | Legal mobilization | Mass constitutional complaint | Fuzzy set qualitative comparative analysis |
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