Der zunehmend globale Wettbewerb zwingt Unternehmen zur Effizienzsteigerung, um kurzfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Gleichzeitig erfordern immer schnellere Innovationszyklen Anpassungsfähigkeit, um langfristig relevant zu bleiben. Dies treibt Unternehmen in entgegengesetzte Richtungen: Die Erschließung von Innovationschancen erfordert Agilität, Effizienz im Tagesgeschäft dagegen Standardisierung. Um das langfristige Überleben zu sichern, müssen die Unternehmen diese widersprüchlichen Kräfte integrieren und "genug Exploitation betreiben, um die aktuelle Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und (...) genug Exploration betreiben, um die Zukunfsfähigkeit zu sichern>> (Levinthal & March, 1993, S. 105). Allerdings ist nur eine kleine Minderheit von Unternehmen erfolgreich in der Kombination von Exploration und Exploitation oder ambidexter (March, 1991; Reeves, Haanes & Hollingsworth, 2013). Aktuelle Managementforschung zur Ambidextrie konzentriert sich auf integrative Lösungen, die es Unternehmen ermöglichen, sowohl Exploration als auch Exploitation innerhalb derselben Strukturen durchzuführen (Smith & Lewis, 2011). Zentral dafür ist die Fähigkeit der individuellen Manager, Exploration und Exploitation eigenständig zu kombinieren. Dementsprechend ist diese individuelle Fähigkeit ein Schwerpunkt des Forschungsinteresses (Birkinshaw & Gupta, 2013). Die bisherige Forschung gibt jedoch wenig Aufschluss darüber, wie diese entscheidende Fähigkeit entwickelt werden kann. Adaptive psychologische Prädiktoren für Ambidextrie sind für Individuen und Organisationen entscheidend, um Teufelskreisläufe zu vermeiden, die zu einer Verschärfung der paradoxen Spannungen und Abwehrmechanismen führen können (Lewis, 2000). Darüber hinaus erklärt die Theorie nicht, wie und unter welchen Bedingungen diese individuelle Fähigkeit zu Ambidextrie auf Organisationsebene führt (Mom et al., 2018). Die Entwicklung von Theorie zur Besch
