Substanzielle und symbolische Personalmanagement-Forschung – das Beispiel des „Personalmanagement-Professionalisierungs-Index“ der Deutschen Gesellschaftfür Personalführung

Die Deutsche Gesellschaft für Personalführung (DGFP) hat im Jahre 2004 eine Online-Befragung zur „Professionalisierung des Personalmanagements“ durchgeführt. Befragtwurden im wesentlichen Personalverantwortliche, zudem andere Führungskräfteund Betriebsräte in solchen Unternehmen, die Mitglied in der DGFP sind. „Die PIXUntersuchunghat zum Ziel, mittel- bis langfristig die Entwicklung der Professionalisierungim Personalmanagement unternehmensübergreifend zu beobachten und denZusammenhang mit dem Unternehmenserfolg zu analysieren“ (DGFP 2005a: 59).Der Professionalisierungsgrad eines Unternehmens soll über eine Maßzahl, dem Professionalisierungs-Index (PIX), gemessen werden. Auf die Veröffentlichungen derersten Ergebnisse (DGFP 2004; 2005a; b) folgte eine Kritik von Oechsler (2005a; b),die auf die – seiner Meinung nach – mangelhafte theoretische, vor allem aber auf dieunzureichende methodische Fundierung der Untersuchung abzielt. Oechsler hält dieUntersuchung für „unprofessionell“; die DGFP betreibe „blinden“ „Aktionismus ohneMethode und Nutzen“ (2005b: 118). Die Gegenkritik ließ nicht lange auf sichwarten. Böhm, Geschäftsführer der DGFP (Böhm 2005), reagiert darauf u.a. mit bemerkenswertenEntgegnungen: „Wissenschaftler mögen ihre eigenen wissenschaftlichenDiskussionen führen. Diese verfolgen wir gerne mit – soweit sie für uns verständlichsind – und sind natürlich bereit daraus zu lernen, wenn wir Verbesserungspotenzialeerkennen. Wissenschaftler verstehen aber in den seltensten Fällen, was diePraxis wirklich bewegt und braucht; dazu haben sie viel zu selten selbst Verantwortungfür Personalmanagement in der Praxis getragen![...]