Vermessung und Quantifizierung im Hochschulsektor : eine empirische Untersuchung über Effekte von Hochschulrankings

Die Dissertation untersucht in Form einer Einzelfallstudie den Wandel des Hochschulbereichs, wobei Hochschulrankings als exemplarisches Untersuchungsobjekt dieses Wandels dienen. Hochschulpolitische Reformen haben den Hochschulbereich Europas in den letzten zwanzig Jahren stark geprägt und einen grundlegenden Wandel des Sektors eingeleitet. Dieser Wandel charakterisiert sich vor allem dadurch, dass Universitäten vermehrt rechenschaftspflichtig werden. Insgesamt stellt sich so die Frage, wie die zunehmenden Rechenschaftspflichten der Hochschulen deren Steuerung und Kernaktivitäten der Forschung und Lehre beeinflussen. Universitäten zeichnen sich dabei einerseits dadurch aus, dass sie aufgrund ihrer "unklaren Technologien" der Wissenserzeugung als "spezifische Organisationen" bezeichnet werden und nur begrenzt steuerbar sind. Andererseits fliessen zunehmend manageriale Praktiken in die Verwaltungsebene der Hochschulen ein, sodass Universitäten auch zunehmend als "normale Organisationen" auftreten. Im Zuge dessen haben sich auch massenmediale Hochschulrankings profiliert, welche die "Qualität" von Universitäten tabellarisch darstellen. Sie fungieren als "weiche" Regulierungsmodi und -mechanismen. Rankings widerspiegeln gleichzeitig auch die gesellschaftsweite Zunahme der Quantifizierung. Die soziale Welt wird anhand quantifizierender Praktiken abgebildet, wobei diese Abbildung simultan auch als Intervention wirkt. Die Dissertation untersucht, wie stark und auf welche Weise sich diese Intervention durch Rankings auf eine Universität auswirkt.