Welche Konsequenzen hat Chinas wachsender Einfluß auf die Weltwirtschaft?
Hermann Remsperger ...
In den letzten Jahren sind der ökonomische Einfluss und die Bedeutung Chinas enorm gestiegen. Hermann Remsperger, Deutsche Bundesbank, sieht in der stärkeren Integration Chinas in die Weltwirtschaft einen Gewinn, da der globale Wettbewerb zunimmt und dadurch die Produktivität weltweit gefördert wird. Allerdings sei das Land auch ein Mitverursacher von stark gewachsenen Ungleichgewichten. Berend Diekmann, Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, bewertet die Entwicklung ebenfalls positiv: "Die Integration Chinas verbessert das Angebot von Gütern und Dienstleistungen weltweit." Das Land sollte seiner Meinung nach stärker in die internationalen Koordinierungsgremien einbezogen werden. Markus Taube, Universität Duisburg-Essen, weist darauf hin, dass bei der Einbindung Chinas in die internationale Arbeitsteilung chinesische Unternehmen in der Vergangenheit eine eher passive Rolle gespielt haben: "Angesichts dieser Konstellation hat von Chinas Reintegration in die Weltwirtschaft insbesondere auch die industrialisierte Welt profitiert. Ihre Unternehmen haben ihre Wettbewerbskraft durch den Chinafaktor stärken und ihre Konsumenten haben ihre reale Kaufkraft dank kostengünstiger Importe aus China ausweiten können." Diese Form der Einbindung Chinas in die Weltwirtschaft erfahre derzeit einschneidende Veränderungen. Chinas Unternehmen seien nicht länger damit zufrieden, als passive, abhängige Agenten zu agieren, sie wollen nun die globalen Märkte eigenständig erobern. Zwar sei der Weg dahin noch weit, aber es bestehe kein Anlass, sich "selig zurückzulehnen und weiterzumachen wie zuvor ... Chinesische Unternehmen werden mittelfristig in die globalen Oligopole aufsteigen und die Weltmärkte aktiv mitgestalten." Carsten Herrmann-Pillath, Universität Witten/Herdecke, betracht China "als Modell einer österreichisch-evolutionären Strategie des institutionellen Wandels unter unsicheren Rahmenbedingungen , die sich zumindest aktuell im globalen Systemwettbewerb als äußerst erfolgreich erweist". Rüdiger Ahrend, OECD, bedauert, dass die wirtschaftliche Entwicklung Chinas in der öffentlichen Wahrnehmung meist sehr kritisch gesehen werde: "Das ist schade, da die wirtschaftliche Entwicklung Chinas einen großen positiven Beitrag zur globalen wirtschaftlichen Entwicklung leistet."
Year of publication: |
2007
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Authors: | Remsperger, Hermann ; Taube, Markus ; Diekmann, Berend ; Herrmann-Pillath, Carsten ; Ahrend, Rüdiger |
Published in: |
Ifo-Schnelldienst. - München : Ifo-Inst. für Wirtschaftsforschung, ISSN 0018-974X, ZDB-ID 2185180. - Vol. 60.2007, 13 (13.7.), p. 3-19
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