Welche Mitarbeiter benötigen Firmen für ihr Asiengeschäft? - Personalaufbau und Expatriate-Bedarf der Fa. Siemens in der Volksrepublik China
Vor einigen Jahren stand ich selbst nach Abschluß meines Sinologiestudiums vor dem Problem: Wo werde ich eine meiner Qualifikation entsprechende Anstellung finden? Die Möglichkeiten des Einsatzes in Deutschland sind begrenzt. Enorme Wachstumsprognosen für die Asien-Pazifik-Region, und insbesondere für die Volksrepublik China, vermitteln den Eindruck eines riesigen, neu im Entstehen begriffenen Arbeitsmarktes, der asienspezifisch ausgebildete Fachleute aufnehmen könnte. Die Vorstellung, Expatriate für ein deutsches Unternehmen in China zu sein, ist verlockend.
Wie stark aber ist die Nachfrage nach die Absolventen asien- bzw. chinawissenschaftlicher Studiengänge in der Wirtschaft? Die deutsche Wirtschaft gibt widersprüchliche Signale ab, was ihren Bedarf betrifft. Wirtschaftliche Gremien und Interessensverbände rufen einerseits nach Asienexperten, um die Stellung Deutschlands in den asiatischen Märkten zu stärken. Die Hochschulen haben darauf mit der Bildung neuartiger Qualifikationsmodelle mit regionalwissenschaftlichem Charakter reagiert. Gleichzeitig erfahren die jungen Leute nach Abschluß ihrer Diplome reichlich Frustrationen durch Ablehnung von Seiten ihrer potentiellen Arbeitgeber. Das Argument vieler Firmen lautet: Expatriates sind zu teuer.
Welchen Bedarf an Expatriates gibt es nun wirklich? Die Antwort auf diese Frage unterscheidet sich stark, je nach dem, ob man ein mittelständisches Unternehmen oder einen Weltkonzern betrachtet. Im folgenden möchte ich diese Frage für die Fa. Siemens beleuchten. Ich werde darstellen, welche Zahlen wir meinen, wenn wir von Personalaufbau sprechen und welche Rolle dabei die Expatriates für uns spielen.
Year of publication: |
1997
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Authors: | Münch, Sylvia |
Publisher: |
Forschungsinstitut für Wirtschaftliche Entwicklungen im Pazifikraum |
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