Zum Einfluss von Alter und Erfahrung auf Produktivitäts- und Lohnprofile - Befunde einer Linked-Employer-Employee-Analyse
Der Beitrag untersucht den Einfluss des Alters und der Seniorität auf die Entwicklung und den Zusammenhang von Löhnen und Produktivität. Die ökonometrische Analyse von Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes auf Grundlage des Linked-Employer-Employee-Datensatzes des IAB (LIAB) liefert Hinweise für einen positiven Einfluss des Anteils der mittleren Jahrgänge auf die betriebliche Produktivität, auch wenn die Effekte der Dauer der Betriebszugehörigkeit und andere Einflussfaktoren der betrieblichen Produktivität kontrolliert werden. Es bestätigte sich der umgekehrt u-förmige Verlauf des Alters-Produktivitätsprofils, der auch in anderen Ländern gefunden wurde. Mit Blick auf die Produktivitäts-Lohn-Relation im Altersverlauf erbrachte die Analyse deutliche Belege für ein ungleiches Muster der beiden Profile. Insbesondere die Altersgruppe der 41-50-Jährigen scheint im Vergleich zur Referenzgruppe der über 50-Jährigen aber auch zur Gruppe der 15-30-Jährigen deutlich unter Produktivität entlohnt zu werden. Für die Effekte der Seniorität sind die Ergebnisse weniger stark, dennoch erweisen sich die ein bis drei Jahre im Betrieb Beschäftigten als die Produktivsten, ohne dass sich dies in der Entlohnung widerspiegelte. Zusammen genommen spricht dies für geringe betriebliche Anreize, Ältere im Betrieb zu halten aber auch für reduzierte Ein- stellungschancen.