Analyse offener Produkt- und Dienstleistungsarchitekturenim Fondsgeschäft

Das Anlagefondsgeschäft zählt, nicht zuletzt aufgrund der demographischen Entwicklung, zu einemder am stärksten wachsenden Segmente innerhalb der Finanzdienstleistungsindustrie. Dabei istdie zukünftige Entwicklung einerseits durch eine zunehmende Konkurrenzierung durch alternativeAnlagevehikel wie Zertifikate geprägt. Andererseits sehen sich auch die klassischen Absatzkanälevon Anlagefonds – die Banken und Versicherungen – zunehmender Konkurrenz neuer Vertriebsformenausgesetzt.Um in diesem zunehmend kompetetiven Umfeld bestehen zu können, setzen sowohl die Produzentenals auch die Vertriebsgesellschaften verstärkt auf offene Architekturen. Deren Ausgestaltungsformen,der aktuelle Stand der Umsetzung sowie die Möglichkeiten und Grenzen, die sich durchdiese sogenannten Open-Architecture-Konstruktionen ergeben, werden im vorliegenden Forschungsberichtbeleuchtet.Ausgangspunkt der Untersuchung ist dabei die Möglichkeit zur Aufspaltung der Wertschöpfungsketteim Fondsgeschäft. Diese bringt für den Fondsanbieter die Möglichkeit mit sich, nicht mehrdie vollständige Palette von Fondsmanagement, Transaktionsmanagement und Vertrieb anbieten zumüssen, sondern sich auf einzelne Elemente innerhalb der Wertschöpfungskette spezialisieren zukönnen. Kleinere Marktteilnehmer können auf diese Weise verstärkt Skaleneffekte realisieren. Fürden Vertrieb ergibt sich wiederum die Möglichkeit auf ein breiteres Angebotsspektrum zugreifenzu können, da nicht nur eigene Produkte, respektive Produkte des eigenen Konzerns, berücksichtigtwerden müssen.Die Frage, inwiefern der Grundansatz der Aufspaltung der Wertschöpfungskette und der Spezialisierung– insbesondere für den Schweizer Markt – bereits umgesetzt ist, stellt den Kern der Analysedar. Hierzu wurde ein Fragebogen an 37 Anbieter auf dem Schweizer Markt versandt, der aufgrundeiner Rücklaufquote von knapp über 40 % zwar kein marktabdeckendes Bild darstellt, abereinen weitgehenden Einblick in den derzeitigen Umsetzungsstand ermöglicht. Dabei werden sowohldie Relevanz des Outsourcings für die