In Deutschland wird am 1. Januar 2009 eine Anreizregulierung für die Strom- und Gasnetzeeingeführt. Dabei wird, je nach Datenverfügbarkeit, bereits in der ersten, spätestensaber in der zweiten Regulierungsperiode auch eine Qualitätsregulierung implementiertwerden. Um eine optimale Versorgungszuverlässigkeit zu gewährleisten, müssendie Kosten, die durch die Bereitstellung einer bestimmten Netzzuverlässigkeit entstehen,dem monetär bewerteten Nutzen gegenübergestellt werden, den diese für dieNetznutzer darstellt. Die Nutzenwerte werden insbesondere benötigt, um Kennzahlender Versorgungsqualität, so wie sie in der deutschen Regulierungsformel zur Errechnungder Erlösobergrenzen enthalten sein werden, zu gewichten und zu bewerten.Die Ermittlung des Nutzens ist notwendig, da die Versorgungszuverlässigkeit den Charaktereines öffentlichen Gutes besitzt und somit kein Marktpreis gebildet wird, der diePräferenzen der Netznutzer für eine bestimmte Versorgungsqualität wiedergibt. Dahermuss der Wert der Versorgungszuverlässigkeit indirekt eruiert werden. Zumeist wirddabei nicht auf den eigentlichen Wert der Zuverlässigkeit abgestellt, sondern es werdendie Ausfall- und Systemkosten ermittelt, die zur Bereitstellung eines optimalen Versorgungsniveausanfallen. Diese Ermittlung kann durch verschiedene Methoden erfolgen.Generell können diese in direkte und indirekte Verfahren eingeteilt werden.Die indirekten Methoden, zu denen Approximationen (Wertschöpfung und Arbeitskosten,Wert der Freizeit, Stromrechnung und Verbrauch, Back-Up-Technologie) und dieMessung über die Konsumentenrente zählen, gehen dabei grundsätzlich von höheraggregierten Daten aus, die relativ gut zu beschaffen sind. Sie weisen aber oftmalsMängel hinsichtlich der Genauigkeit und Plausibilität auf. Die direkten Methoden dagegen– zu ihnen zählen Versicherungsprämien, Blackoutanalyse, Direkte Kosten undÖkonometrische Verfahren, insbesondere Kontingente Bewertungsmethode (ContingentValuation) und Conjoint-Analyse - weisen tendenziell einen höheren Detaillierungsgrad,